Langfahrt-Tipps  
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Leserfragen:
- Hat sich die OVNI 30 bewährt ?
- Würdet Ihr dieses Boot noch einmal kaufen ?
- Hattet Ihr Probleme mit dem Schwert bzw. Ruder ?
- Ist Euer Boot isoliert ? Oder braucht man das nicht ?
- Beschreibung Ruder/Schwert-Ausbau: OVNI-spezial
- Kochen mit Gas oder Petroleum ?
- Lohnt sich die Anschaffung eines Windgenerators ?
- Was haltet Ihr von Norseman-Schraubterminals?

Hat sich die OVNI 30 bewährt ?
Würdet Ihr dieses Boot noch einmal kaufen ?
Eindeutig: Ja.
Ein Metallboot ist wiklich “steif”.
Man wird es kaum schaffen, mit einem zu stark durchgesetzten Want das Deck zu verziehen. Deshalb kann man die Wanten, besonders die Unterwanten, fest durchsetzen und hat so ein sehr stabiles Rigg.
Sehr beruhigend bei Sauwetter...
Ein Aluminium-Boot rostet nicht vor sich hin.
Statt den Pinsel zu schwingen hat man Zeit für Land und Leute.
Die viel zitierte Elektrolyse ist kein Thema, wenn man keine Fehler macht. Allerdings: Die Liste der möglichen Fehler ist lang.
Aufholbares Schwert und Ruder bieten jede Menge Vorteile:
Man hat einfach nicht den Stress “kann ich da rein oder nicht ?”.
Während andere draußen im Schwell auf Reede liegen, findet man mit wenig Tiefgang immer noch ein geschütztes Plätzchen, meist näher am Ufer.
An der traumhaften Lagune von Aitutaki segeln fast alle vorbei, weil der Kanal durch das Riff zu flach ist. KAYA hatte dort eine paradiesische Zeit.
Die breite Form des Rumpfes (die innen sehr viel Platz, gemessen an anderen 30-Fuss-Booten, bietet) ergibt ein gutes aufrichtendes Moment.

Und jetzt die Nachteile:
Die “Am-Wind-Eigenschaften” sind bei KAYA nicht besonders gut, aber akzeptabel. Wir wollen ja keine Regatten segeln.
Mit Sicherheit würde ein Latten-Groß hier eine deutliche Verbesserung bringen, aber das hat andere Nachteile auf Langfahrt.
Aluminium fürchtet das Kupfer wie der Teufel das Weihwasser.
Und weil jedes wirklich (!) wirksame Antifouling Kupfer enthält, kommen nur Antifoulings in Frage, die eben doch nicht wirken, jedenfalls nicht in den Tropen.
Also: Schrubben des Unterwasserschiffs (am besten mit einer alten Scheckkarte) sorgt alle paar Wochen für die ansonsten an Bord doch sehr magere sportliche Betätigung.

Noch ein Wort zur Bootsgröße:
Die in Tonga mit einem Segler aus München abgeschlossene Wette haben wir gewonnen.
Wir werden uns kein größeres Boot kaufen! (Peter, wo bleibt der Kasten Sekt ???)

Hattet Ihr Probleme mit dem Schwert bzw. Ruder?
Eindeutig: Nein.
Schwert und Ruder sollten oft bewegt werden, damit sich keine Muscheln ansetzen können.
Aus dem gleichen Grund zieht man das Schwert am Ankerplatz hoch. Muscheln, die beim Hochziehen an den Teflon-Gleitschienen (glissières) entlangschrabben, nutzen diese ab.

Die Abnutzung war bei uns minimal, zum Ende der Reise machten Schwert und Ruder etwas (!) Geräusch, was aber in keiner Weise ein Problem war. Wenn man sich den stabilen Aufbau ansieht, erkennt man, daß 2 mm Spiel keinen Einfluß auf die Stabilität haben

Beschreibung Ruder/Schwert-Ausbau: OVNI-spezial

Ist Euer Boot isoliert ? Oder braucht man das nicht ?
KAYA ist leider nicht isoliert. Ein echter Fehler.
Isolierte Schiffe sind nicht nur gut bei kalter Witterung, die Isolierung hält auch die Wärme ab.
Vor allem aber hat ein isoliertes Schiff weniger Kondenswasser.
Wer ein neues Schiff kauft, sollte unbedingt auf Isolierung bestehen.
Diese nachträglich anzubringen, ist fast unmöglich.
Trotzdem: Es geht auch ohne...


 

Kochen mit Gas oder Petroleum ?
Tja, das wird wohl immer eine Glaubensfrage bleiben.
Unsere Erfahrungen: Schon auf den Kanaren war es fast nicht möglich, Nachschub für unsere Petroleum-Lampe (Baustellenlampe als Ankerlicht) zu bekommen.
Später wurde es nicht einfacher.
Freunden platzte auf See die Petroleum-Leitung: Frühlingsdüfte im Schiff... Und beliebtes Sundownerthema war: "Wo kriege ich einen neuen Brenner her?"
Auch bei den Diskussionen "wie säubere ich eine verstopfte Leitung" und "Herd vorwärmen bei Windstärke acht" saßen wir staunend daneben.
Denn wir hatten von unserem Gas-Herd absolut nichts zu berichten...
Spaß beiseite:
Wir hatten nie Probleme mit unserem ENO-Gasherd mit Backofen.
Auch das Füllen der Camping-Gasflaschen war rund um die Welt möglich, manchmal allerdings unter etwas abenteuerlichen Bedingungen.
Wichtig sind jede Menge Adapter.
Gibt es in jedem Camping-Laden.
Und auch den Magnet-Schalter, mit dem die Flasche direkt am Ventil verschlossen wird. Das Restgas in der Leitung verbrennt, wenn man die Flamme nicht mit dem Herd-Hahn, sondern mit dem Magnetventil schließt. Sehr geringes Rest-Risiko: die Kupferleitung vom Magnetventil zum Herd
(bei uns ca. 3,50 m lang) könnte undicht sein.
Dagegen hilft ein Gaswarner an der tiefsten Stelle, wo sich das Gas sammeln könnte.


Die Bilder Eurer Site zeigen KAYA mit Windgenerator.
Lohnt sich die Anschaffung ?

Wer nicht nach amerikanischer Art die romantische Stimmung des Ankerplatzes mit Generatorlärm verderben will, braucht einen Windgenerator.
Die modernen Solar-Elemente liefern zwar bei Sonne mehr als genug Strom, aber besonders in der Konvergenzzone der Tropen lässt sich die Sonne oft tagelang nicht blicken.
Für die Langfahrt sollten Sie bedenken, dass der Windgenerator bei mäßigen achterlichen Winden (15 Knoten) nur wenig bringt, weil der scheinbare Wind zu schwach ist. Unser nächster Generator wird deshalb sicher eine Kombination aus Schlepp- und Windgenerator sein.
Ganz oft liegt man bei bedecktem Himmel und knackigem Wind vor Anker,
da ist der Windgenerator ideal:
Gratis-Strom für Watermaker, Notebook und Funkgerät.
Ein wichtiger Aspekt wird den meisten erst bewusst, wenn es zu spät ist: wenn nämlich die schnittig aussehenden Flügel des neue Windgenerators das leiseste Lüftchen mit einem nervenden Zischen quittieren und ab 20 Knoten einer Luftschutzsirene Konkurrenz machen.
Ein Tipp zur Montage: Die drehenden Flügel des Generators sind sehr gefährlich, deshalb sollten sie außerhalb der Reichweite von Kopf oder fliegenden Haaren drehen.
Andererseits sollte es möglich sein, die Flügel ohne großen Aufwand festzubinden. Die induktive Bremse ist ja ganz nett, setzt aber voraus, daß die Schleifkontakte auf dem Rotor bzw. die Elektronik richtig arbeitet.

Was haltet Ihr von Norseman-Schraubterminals ?
Eine ganze Menge.
Trotz anfäglicher Zweifel rüsteten wir unser Rigg auf Norseman-Terminals um. Ausschlaggebend war die einfache Montage.
Die Terminals haben sich bestens bewährt.
Eine Montage-Anleitung finden Sie
hier .
















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Impressum   letzte Änderung : 18.10.2013 Copyright Rüdiger Hirche  
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